Kommagene - Forschungsgeschichte

Das Interesse an Kommagene erwachte bald nachdem im Jahr 1881 der Ingenieur Karl Sester das Grabmal des kommagenischen Königs Antiochos I auf dem Nemrut Dağ wiederentdeckt hatte. 1882 und 1883 untersuchten dann Carl Humann und Otto Puchstein den Ort. Während ihrer Reisen erforschten sie zudem weitere Orte der Kommagene. Ihre Publikation „Reisen in Kleinasien und Nordsyrien“ 1890 ist ein Meilenstein der Kommageneforschung. Die monumentalen Denkmäler und Inschriften des Königs wurden weltberühmt und prägen bis heute das Bild der Landschaft.

Für die weitere Erforschung Kommagens war dann vor allem Friedrich Karl Dörner von Bedeutung. Bereits 1938 bereiste er gemeinsam mit Friedrich Naumann die Region. 1953 gelang ihm dann die Entdeckung der kommagenischen Residenzstadt Arsameia a. Nymphaios, deren Erforschung in den folgenden Jahren einen Schwerpunkt seiner Forschungen in Kommagene bildete. Parallel dazu wurde der Nemrut Dağ unter der Leitung von Theresa Goell untersucht. Dörner, Goell  und ihre Mitarbeiter machten sich jedoch auch um die Erschließung einer großen Zahl weiterer Orte und Denkmäler in der Region verdient.

Seit den 70er Jahren war die Archäologie Kommagenes dann zunehmend  von den zahlreichen Staudammprojekten im Euphrattal geprägt. Verschiedene Surveys und Grabungen fanden im Bereich des späteren Atatürk-Stausees statt, der seit 1990 einen großen Teil des kommagenischen Kernlandes, darunter auch die Hauptstadt Samosata, überflutet. Der Bau des Birecik-Staudammes führte in den späten 90er Jahren zu Untersuchungen in der südlichen Kommagene.