Perrhe

Das antike Perrhe liegt nur 5 km nördlich vom Zentrum von Adiyaman am Fuß des Karadağ-Bergrückens. Zwei antike Quellfassungen, Teile der Stadtmauern und vor allem eine riesige Nekropole mit hunderten von Felsgräbern sind heute noch sichtbar.

Unser Wissen über die Stadt ist jedoch nur spärlich. Der Ort lag an der wichtigen Straße, die über das Taurusgebirge führte und Samosata mit Melitene verband. Vermutlich war Perrhe eine der inschriftlich bezeugten vier Städte Kommagenes, die sich in den Jahren 198/200 n. Chr. an der Finanzierung der Brücke über den Chabinas beteiligten. In der Spätantike wurde Perrhe Sitz eines vom Metropoliten der Euphratesia in Hierapolis abhängigen kleinen Bistums. Auch die prächtigen Überreste eines Mosaikfußbodens aus dem 5. Jh. n. Chr. weisen auf die christliche Epoche Perrhes. Im Mittelalter verlor der Ort zu Gunsten von Adiyaman (Hisn-Mansur) an Bedeutung.

 Die in den vergangenen Jahren durch das Museum Adıyaman in der Nekropole von Perrhe durchgeführten Ausgrabungen haben zahlreiche archäologische Funde sowie epigraphische und numismatische Zeugnisse zu Tage gebracht, die durch die Forschungsstelle Asia Minor in enger Zusammenarbeit mit Dr. M. Facella aus Pisa und Dr. C. Crowther aus Oxford bearbeitet werden. Besonders das epigraphische Material in Form von Grabinschriften bietet umfassende Einblicke in die Gesellschaft der antiken Stadt Perrhe. Die in den Inschriften genannten Namen sind von interessanter Vielfalt und vor allem römische Namen wie Sextus, Cornelius und Tiberia sind gut bezeugt. Durch die Auswertung der Funde lässt sich ein immer deutlicheres Bild von der Geschichte und Kultur dieses regionalen Zentrums der römischen Zeit nachzeichnen, darüber hinaus trägt die Arbeit aber auch allgemein zur Kenntnis des kulturellen Milieus der antiken Landschaft Kommagene bei.