Grabungstechnik

Während der Ausgrabungsarbeiten auf dem Keber Tepe im Stadtgebiet Doliches werden Schnitte, Befunde und Funde tachymetrisch aufgemessen und können so präzise innerhalb eines globalen Referenzsystems lokalisiert werden. Aus den gesammelten Vermessungsdaten wird mittels CAD-Software ein Gesamtplan des Grabungsareals erstellt und fortlaufend aktualisiert. Dieser Gesamtplan ist mit der Grabungsdatenbank verknüpft, in der alle Daten und Ergebnisse zusammenlaufen, wodurch auch die Vermessungsdaten unmittelbar für alle Arbeitsbereiche und Teilprojekte der Grabung verfügbar gemacht werden können.

Neben der genauen Dokumentation der Grabung, erleichtern die Vermessungsarbeiten so auch die kontextorientierte Auswertung der gesammelten Informationen (Fundkartierungen, Phasenpläne, etc.).

Darüber hinaus wird bei der Grabung im Stadtgebiet Doliches das Structure-from-Motion (SfM) Verfahren bei der Dokumentation archäologischer Befunde und ausgewählter Einzelfunde eingesetzt.

SfM ermöglicht die Generierung eines dreidimensionalen Modells anhand digitaler Fotografien, die in eine Software eingespeist und in einem automatisierten Prozess miteinander verglichen und auf übereinstimmende Merkmale hin untersucht werden. Auf diesem Weg erkennt die Software räumliche Strukturen und erstellt so ein 3D-Modell.

Während der Grabungsarbeiten in Doliche werden die einzelnen Plana der Schnitte auf diese Weise dokumentiert. Mithilfe von Passpunkten, die vor der fotographischen Aufnahme der Schnitte gesetzt und tachymetrisch eingemessen werden, können die errechneten Modelle mit Koordinaten verknüpft und so entzerrte, georeferenzierte Aufsichten erstellt werden. Diese Orthofotos dienen als Grundlage für die im Feld händisch anzufertigenden Dokumentationszeichnungen der Plana.