Lokale Kulte zwischen Abgrenzung und Integration 

 

Seit April 2009 untersucht die Forschungsstelle Asia Minor den Iuppiter Dolichenus-Kult, seine Genese, Entwicklung, Ausbreitung und Wandlung im Rahmen eines Teilprojekts des Münsteraner Exzellenzclusters 212 "Religion und Politik".

Neben der Auswertung und Analyse der religionshistorisch relevanten Funde und Befunde der Grabung im Heilgtum steht die Untersuchung des Reichskultes im Vergleich mit anderen "orientalischen" Religionen im Mittelpunkt.

Zentrale Fragen im Projekt sind: 

  • Welcher Art war der Kontakt zwischen dem Heiligtum von Doliche und den Kultgemeinschaften im Westen des Reiches?
  • Welche Rolle spielte die syrische Herkunft des Gottes im Bewusstsein der Anhänger und wie äußert sich diese im materiellen Befund?
  • Welche allgemeinen und individuellen Transformationsprozesse durchläuft der Kult in den verschiedenen neuen Kontexten mit ihrer spezifischen Umwelt? 
  • Wie wirkt die Entwicklung des Gottes im Westen auf die syrische Heimat zurück? 
  • Welche integrativen Verfahren machten den Kult für eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichen Hintergrundes attraktiv?
  • Was zeichnete den Gott von Doliche vor einer Vielzahl ähnlicher syrischer Lokalgötter aus und ermöglichte seinen großen Erfolg?