Restaurierung der Funde aus Doliche

Sämtliche Kleinfunde werden vor Ort restauriert. Dabei handelt es sich um Gegenstände aus Metall (u.a. Münzen, Fibeln, Schmuck, Figurinen, Waffen), Glas (Siegel, Perlen, Gefäße), Stein (Siegel, Perlen, Figurinen, Inschriften, Stelen), Keramik (Siegelabdrücke, Perlen, Gefäße) und Bein (Spielsteine, Figurinen).

Ziel der Konservierungs-und Restaurierungsarbeiten ist es einerseits, die Lesbarkeit des durch Korrosion, Versinterung und verschiedene Abbauprozesse teilweise stark veränderten äußeren Erscheinungsbildes wieder herzustellen und für eventuelle Ausstellungen ästhetisch zu verbessern. Dabei wird stets darauf geachtet, dass die vorhandene Substanz bestmöglich erhalten wird und trotzdem die ursprüngliche Form erkennbar wird. Andererseits sollen die Kleinfunde für längere Zeit konserviert werden. Die Methodik richtet sich nach Material und Erhaltungszustand und wird jedem einzelnen Fund angepasst.

Die Grabung unterhält seit 2005 eine eigene Restaurierung. Seit 2011 steht für die Restaurierungsarbeiten eine eigene, großzügige Restaurierungswerkstatt im Grabungshaus zur Verfügung. Die Restaurierung umfasst in der Regel die Arbeitsschritte Freilegung, Reinigung und Klebung, sowie Konservierung. Die Freilegung erfolgt mechanisch mit Skalpell oder Mikrofeinstrahlgerät unter Lupe oder Mikroskop. Die Reinigung wird weitestgehend mechanisch und trocken durchgeführt, bei groben Verschmutzungen werden, soweit es das Material erlaubt, nass-chemische Methoden angewandt. Klebungen werden mit reversiblen Klebemitteln durchgeführt, die in ihren Eigenschaften dem Material angepasst werden. Um die Funde auch für die folgenden Generationen zu erhalten, werden sie abschließend konservatorisch behandelt. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Funde sachgemäß mit inertem, säurefreiem Material verpackt.

Alle Funde werden vor und nach der Restaurierung fotografisch dokumentiert und nach der Bearbeitung detailgetreu gezeichnet. Zusätzlich sind alle Funde in der Datenbank Adiuvabit erfasst. Hier werden neben genauer Beschreibung, Angaben zu Material, Größe und Erhaltungszustand auch alle Arbeitsschritte der Restaurierung dokumentiert.

 

Ansprechpartner:

Dipl. Restauratorin Laura Lun, München

Dipl. Restauratorin Veronika Disl

für mehr Inforamtionen: monalisl